Dieser Artikel konzentriert sich auf Petra in Jordanien. Wir geben dir einen Einblick in die lange Geschichte und natürlich erfährst du auch Fakten, die nicht jeder kennt. Bevor du also nach Jordanien reist, solltest du unbedingt diesen Blog lesen.
Kurz zur Geschichte:
Der Anfang
Petra, die in den Sandstein gehauene Stadt, ist mehr als 2000 Jahre alt. Es wurde von den Nabatäern erbaut. Sie waren ein Nomadenvolk, das zunächst von seinen Schafen, Ziegen und Kamelen sowie dem umliegenden Land lebte und von Ort zu Ort zog. Im Laufe der Zeit erlangten sie einen gewissen Wohlstand und wurden zu erfolgreichen Händlern, die sogar die Handelsrouten von Ägypten nach Arabien und zum Mittelmeer dominierten. Offenbar ging mit dem Reichtum der Wunsch einher, sesshaft zu werden, und so tauschten die Nabatäer ihre kleinen Zelte gegen einen festen Standort: Petra.
Die Nabatäer hatten schon immer in der Wüste gelebt und waren mit dieser rauen Umgebung bestens vertraut. Sie nutzten ihr Wissen sehr geschickt und schufen eine Art Oase mitten in der Wüste. Mit kilometerlangen Wasserstraßen und unterirdischen Zisternen nutzten sie sowohl permanente als auch saisonale Wasserquellen in phänomenaler Weise. Diese Wasserkanäle können noch heute bei einem Spaziergang entlang des Siq bewundert werden. Petra wurde zu einer wichtigen Station auf der Weihrauchroute. Händler bezahlten Mautgebühren für die Straßen und mussten auch tief in die Tasche greifen, wenn Sie Wasser und Unterkünfte nutzen wollten. Mit dem Ausbau der Handelswege wurden die Nabatäer reicher. Die Nabatäer schienen ihren neuen Reichtum zu genießen und stellten ihn gerne zur Schau. Die Denkmäler in Petra wurden von eigens angeheuerten Baumeistern von Hand in den Sandstein gehauen und farbenfroh verziert. Übrigens ist der Siq, der gleich zu Beginn jeden in großes Staunen versetzt, ein Naturwunder und wurde nicht von den Nabatäern erbaut.
Das römische Reich
Das Römische Reich wuchs in dieser Zeit stetig und um 106 n. Chr. übernahm es die Kontrolle über Petra. Die Übernahme scheint friedlich verlaufen zu sein. Petra wuchs weiter. Neue Gebäude, Straßen und Denkmäler wurden gebaut; jetzt im römischen Stil.
Die Römer lebten etwa die nächsten 300 Jahre in Petra. Die Stadt wurde umgestaltet und erhielt später auch christliche Denkmäler, beispielsweise eine Kirche. Im Laufe der Zeit verlagerten sich die Handelsrouten jedoch nach Norden und näher ans Meer. Und nach dem großen Erdbeben im Jahr 363 n. Chr. verließen die meisten Einwohner Petra. Die Stadt geriet in Vergessenheit...
Erst 1812 – mehr als 500 Jahre später – wurde die antike Stadt Petra von dem Schweizer Entdecker, Johannes Burckhardt, wiederentdeckt. Sie ist weiterhin als Die verlorene Stadt bekannt.
Soviel zur Geschichte, jetzt wollen wir ein paar coole Fakten aufdecken.
1. Petra ist als die Rosa Stadt / Rote Stadt bekannt
Um diesen Spitznamen zu verstehen, musst du Petra bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang besuchen. Die ersten/letzten Sonnenstrahlen tauchen den roten Sandstein dann in einen rosaroten Farbton.
2. Warum heißt Petra Petra?
Nun erwartet man eine wunderbare und außergewöhnliche Erklärung. Leider nein! Petra kommt höchstwahrscheinlich aus dem Griechischen (petros) und bedeutet einfach „Stein“. Petra, die Stadt aus Stein.
3. Die berühmte Schatzkammer ist überhaupt keine Schatzkammer
Das kunstvolle Gebäude, das heute mit Abstand das berühmteste in ganz Petra ist, wurde höchstwahrscheinlich als Mausoleum genutzt. Viele Dekorationen zeigen Szenen aus dem Jenseits. Es soll übrigens auch das Grab des nabatäischen Königs Aretas IV. sein.
Viel später, nach der glorreichen Ära der Stadt, entdeckten lokale Beduinen die Stadt wahrscheinlich wieder und hofften auf Reichtum in diesem kunstvollen Gebäude, und nannten es fortan „Schatzkammer“.
4. Das Leben nach dem Tod
Apropos Gräber: In Petra gibt es mehr als 1000 Gräber. Dies macht die Stätte zu einer der "größten königlichen Grabanlagen der Welt“. Die Nabatäer glaubten an ein Leben nach dem Tod und legten daher großen Wert auf die Gräber.
5. Petra ist ein Filmstar
Vor fast drei Jahrzehnten beschloss George Lucas, die monumentale Schatzkammer in seinem Film Indiana Jones und der letzte Kreuzzug als Außenansicht des Sonnentempels zu nutzen.
Petra wird auch in neueren Filmen als Kulisse verwendet, etwa in Aladdin (2019) und Transformers: Die Rache (2009).
6. Petra ist soooo viel größer
Was wir heute bewundern können, sind nur etwa 15 % der ursprünglichen Stadt Petra. Weitere 85 % sind noch verborgen.
7. Mit dem Auto durch Petra?
Auf vielen Fotos von Petra sind Kamele und Pferdekutschen zu sehen. Sieht zwar schön aus, aber auf den Tierschutz wird oft nicht besonders geachtet, weshalb wir immer davon abraten. Bisher gab es jedoch neben den eigenen Füßen nur diese Möglichkeit der Fortbewegung. Allerdings sind seit 2021 auch motorisierte Fahrzeuge erlaubt. Gefällt uns das? Hmm, wir finden es toll für die Tiere. Für den Anblick selbst würden wir uns wahrscheinlich keine Autos wünschen.
8. Möchtest du alle 7 neuen Weltwunder besuchen? Check! Das erste wäre geschafft!
Da sechs der sieben antiken Weltwunder heute nicht mehr existieren, wurde im Jahr 2000 eine weltweite Online-Umfrage durchgeführt, um die modernen Weltwunder zu identifizieren. Die Gewinner wurden 2007 aus der Liste bekannt gegeben. Petra ist eine von ihnen.
Sicherlich gibt es noch viele weitere Aspekte rund um Petra. Das Atemberaubendste ist jedoch der Besuch selbst. Schlendere durch den Siq und bewundere die filigrane, jahrhundertealte Architektur am Schatzhaus & am Kloster ...
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